25 Jahre sind nicht genug – Flora baut!

Stell dir vor, die Flora baut… und alle machen mit!
Juli 2015 – Kurz nach Sonnenaufgang, Vögel zwitschern, vor der Piazza erreichen die ersten Sonnenstrahlen die Rote Flora. Eine morgendliche Ruhe liegt in der kühlen Luft. Ein Tag wie jeder andere in den letzten 25 Jahren – könnte man meinen.
Doch dann… Baugeräusche, Klopfen, Hämmern, ein Betonmischer beginnt zu röhren und eine Kreissäge heult. Ein Baugerüst steht vor der Roten Flora. Handwerker*innen arbeiten an allen Ecken. Baumaterial wird gerade angeliefert und abgeladen. Überall Leute und emsiges Treiben, es wird gekocht, laute Rufe und Musik sind zu hören.

Alles nur ein Traum?
Nö! Wir sind schon dabei. Bereits seit Oktober 2013 wird umgebaut: ein neuer zentraler Café- und Kneipenraum, eine neue Küche, neue Toiletten, eine Dusche, ein neuer Gruppenraum, um nur ein paar Arbeiten zu nennen, die sich kurz vor der Fertigstellung befinden. Aber da geht noch mehr!

Im Sommer wird es eine große Sommerbaustelle mit 50 Wandergesell*innen und anderen Handwerker*innen geben. Derzeit findet eine bauliche Bestandsaufnahme statt. Grob geplant und diskutiert werden unter Anderem:

  • die Erneuerung des Anbaus an der Terrasse
  • die Sanierung des Vordachs/Balkons
  • eine Sanierung der Dachanschlüsse
  • Fassadensanierung

Worauf wollen wir hinaus?
Die Flora ist seit 25 Jahren besetzt und wurde von uns in dieser Zeit intensiv genutzt. Nach der Besetzung wurde viel gebaut, um aus der Ruine, die nach dem Fast-komplett-Abriss für das „Phantom der Oper“ übrig geblieben war, ein nutzbares Zentrum werden zu lassen. Brandschutzmaßnahmen, eine Heizung, die Skatebowl hinterm Haus, das Archiv der Sozialen Bewegungen und der Neubau des Dachs nach dem Brand 1995, sind nur einige Beispiele größerer Bauaktivitäten. Die bauliche Grundsubstanz ist ganz passabel und über die Jahre wurden immer wieder Ausbesserungen durchgeführt, um den Ist-Zustand zu erhalten.

Dennoch war nach der Vollversammlung im Oktober 2013 klar: wir wollen uns nicht auf den Erhalt des Status Quo beschränken. Nicht nur politisch war die Lage heiß, sondern auch baulich sollten neue Wege gegangen werden. Es entstand ein neues Nutzungskonzept. Nach einigen tausend Veranstaltungen, Partys und Treffen in den letzten 25 Jahren ist es an der Zeit, das Floragebäude für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen.

Wir wollen, dass die Rote Flora auch in 25 Jahren noch immer besetzt, unverträglich und ein Ausgangspunkt von politischer Intervention ist. Sie soll auch in 25 Jahren noch immer ein wichtiger Ort von und für die linke Bewegung sein. Wir wünschen uns für die Zukunft noch vielfältigere Nutzungsmöglichkeiten und noch mehr Menschen, die sie mitgestalten und sich in der Roten Flora wohlfühlen. Wir wollen nicht nur die Substanz des mittlerweile 125 Jahre alten Gebäudes erhalten, sondern die Rote Flora durch Umbauten noch lebendiger, schöner und offener machen.

Sommerbaustelle Juli/August 2015
Wir haben uns Großes vorgenommen! WandergeseIl*innen und Handwerker*innen werden uns bei dieser Mammut-Aufgabe unterstützen. Sie kommen im Sommer nach Hamburg um einen Monat lang gemeinsam mit uns zu bauen. Dafür brauchen wir nicht nur logistische, sondern auch finanzielle Unterstützung. Das Vorhaben wird sich weder mit einer oder zwei Solipartys bezahlen lassen, noch wollen wir Geld vom Staat.

Unser Aufruf an die Bewegung und alle Freund_innen der Roten Flora:
Die Finanzierung der Baustelle stellt eine große Herausforderung dar. Obwohl alle Beteiligten (wie sonst auch in der Flora) unbezahlt arbeiten, wird insbesondere das Baumaterial, sowie die Verpflegung aller Handwerker*innen und Helfer*innen sehr viel Geld kosten. Mit den Einnahmen aus dem laufenden Betrieb können wir diese Aufgabe nicht bewältigen. Wir bauen hier auf EUCH! Seid Multiplikatoren, organisiert Partys, macht Solitresen, spielt Konzerte, spendet und sammelt Spenden – werdet kreativ! Lasst uns die Sommerbaustelle möglich machen!

Auf die nächsten 250 Jahre!

Nutzungskonzept

Den Flora-Alltag neu gestalten, Räume öffnen und die Möglichkeiten besser nutzen: das ist der Leitgedanke des neuen Nutzungskonzepts, das wir euch kurz vorstellen möchten. Die Flora besitzt große Räume für Partys, Info-Veranstaltungen, Lesungen, Filmvorführungen oder Konzerte. Aber auch Werkstätten, der Sportraum und das Archiv haben regelmäßig geöffnet. Dabei orientiert sich alles an den realen baulichen Gegebenheiten und die sind alles Andere als günstig. Die Bereiche des Hauses lassen sich kaum getrennt nutzen und öffnen, was insbesondere den öffentlichen Betrieb einschränkt und oft schwieriger und anstrengender macht als nötig.

Abhilfe soll ein zusätzlicher Eingang mit Treppenhaus und unser neuer zentraler Café- und Kneipenraum mit separater Küche schaffen. Dadurch ist es möglich, nicht nur diesen Raum unabhängig von den anderen Veranstaltungsräumen zu bespielen, sondern auch die Gruppenräume, das Archiv und die Druckwerkstatt im Obergeschoss zu erreichen, ohne das gesamte Haus öffnen zu müssen. Auch die Proberäume und Werkstätten im Keller sind über den neuen Eingang erreichbar. Die großen Veranstaltungsräume wiederum sind keine Durchgangsräume mehr und lassen sich besser für Ausstellungen und Theater nutzen, wenn nicht nach einem Abend wieder abgebaut wird.

Unser neuer Café-, VoKü- und Kneipenraum mit einer gemütlichen Atmosphäre soll zu einem offenen Treffpunkt zwischen Veranstaltungen, Bandproben, Polittreffen und Konzerten werden, wo sich Diskussionen weiterführen lassen oder aber das letzte Bier gekippt werden kann.